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Arbeiten in Kasachstan
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KAZGERMUNAI - KGM

 

Wie schon einmal erwähnt, arbeitete ich vom 15.07.1998 bis zum 31.12.2006 in dem Gemeinschaftsunternehmen KAZGERMUNAI in Kasachstan. Der Name unserer Firma, abgekürzt KGM, setzt sich aus folgenden Namen zusammen:

KAZ steht für Kasachstan, GER steht für Deutschland und MUNAI steht für Erdöl. 

Das Erdölfeld wurde schon zu DDR-Zeiten vom ehemaligen Kombinat Erdöl-Erdgas gemeinsam mit der UdSSR erkundet. Anfang der 90iger Jahre begannen die damalige, aus dem EE-Kombinat hervorgegangene, Erdöl-Erdgas Gommern GmbH gemeinsam mit der RWE-DEA die Projektierung der Erdöl-Lagerstätte AKSHABULAK in Kasachstan. Das Erdölfeld AKSHABULAK liegt ca. 200 km östlich vom Raketenbahnhof Baikonur und ca. 150 km nördlich von der nächsten Zivilisation, der Stadt KYZYLORDA mit ca. 200000 Einwohnern.

Gemeinsam mit der Republik Kasachstan wurde KGM gegründet und man begann mit der Planung und 1998 mit dem Aufbau des Camp und der Zentralstation in Akshabulak. Nach dem das Camp, welches nach europäischen Standard, in die Wüste (Steppe) gesetzt wurde und zur Nutzung bereit stand, wurde eine kleine Aufbereitungsstation für Erdöl, bei uns "First Oil" genannt, aufgebaut. Sie sollte, vor Abschluß der Bauarbeiten an der großen Zentralstation, schon Erdöl liefern. Parallel dazu wurden zwei nebeneinander verlaufende Piplines gebaut. Sie sollen das Erdöl zu einem 65 km nördlich liegendem Betriebspunkt transportieren, wo das schwarze Gold zum weiteren Export übergeben wird.

 

 

Akshabulak 1998

 Seit dem 01.07.1998 arbeite ich wieder für die Erdgas-Erdöl GmbH mit heutigem Sitz in Berlin. Am 15.07.1998 fuhr ich früh Morgens nach Hannover und von dort flog ich mit einem Inlandflug eine Stunde nach Frankfurt. Von hier aus ging es in einem sieben - stündigen Flug weiter und landete dann gegen 23.30 Ortszeit in Almaty ( früher Alma-Ata) der damaligen Hauptstadt der Republik Kasachstan. Ich hatte mir zwar viele Gedanken über meine neue Arbeit gemacht, konnte mir das aber alles nicht so richtig vorstellen, die Leute, das Land und das Leben. Am nächsten Tag ging es mit einem Inlandflug, einer JAK 40, wieder ca. 1200km zurück. 

Mit einem Überflug von Almaty....

 

....ging es erst am Gebirge entlang und dann in Richtung Steppe....

 

....nach drei Stunden erreichten wir in eine Stadt mitten in der Steppe. Kyzylorda, ca. 200000 Einwohner. Von hier aus wurde ich in einen Geländewagen geladen und in das ca. 180 km entfernte Erdölfeld AKSHABULAK gefahren.

 

 

Hier nun die ersten Bilder nach meiner Ankunft am 18.07.1998 in Akshabulak von der Landschaft, vom Baucamp, in dem wir die erste Zeit wohnten, und vom zukünftigen Camp1.

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 In den ersten Monaten lag der Schwerpunkt im Campbau. geplant war ein Camp nach westlichem Standard, voll Klimatisiert, mit Küche, Wäscherei, Essenraum, Sportraum, Freizeitraum, Sauna, Einbett- und Zweibettzimmer für die Belegschaft, einer Ambulanz mit mehreren Räumen und einigen Büroräumen. Im September 1998 konnte Block A und Block C in Betrieb genommen werden. Viele Arbeiten standen noch aus. Auch die behördlichen Abnahmen waren noch nicht getätigt. Im Oktober ging auch Block B in Betrieb und im Dezember waren die ersten Abnahmen.

 

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Das Camp hat die Form eines großen "T" also drei Blöcke. Im Block "A" sind die Küche, Wäscherei, Essenraum, Sportraum, Sauna, und der Freizeitraum. In Block "B" sind die Ambulanz und Zweibettzimmer für die Belegschaft. Im Block "C" sind einige Büroräume (auch mein Büro) und einige Einbett- und Zweibettzimmer. Alle Zimmer sind Klimatisiert haben eine Waschecke mit warmen und kaltem Wasser einen großen und einen kleinen Schrank, Tisch, Stühle und einen Fernseher, welcher von unserer Zentralen TV-Anlage mit vielen deutschen, russischen, kasachischen, französischen und anderen internationalen Sender versorgt wird. Für je zwei Zimmer stehen eine separate Toilette und Dusche zur Verfügung. In den Zweibettzimmern sind Doppelstockbetten. Das Herzstück in jedem Block sind zwei Technikräume aus dem sämtliche lebensnotwendigen Dinge, wie Klima, Lüftung, Elektrik u.s.w., in die Zimmer verteilt werden. Die Technikräume werden von einer außerhalb des Camp's stehenden Technikbühne versorgt. Auf der Technikbühne stehen ein 6kV-Transformator/Schaltcontainer, welcher die zentrale Stromversorgung übernimmt, ein Generatorcontainer mit einem 500 kW Caterpillar-Dieselgenerator für die Notstromversorgung (im ersten Jahr lief dieser Generator Tag und Nacht), einem 0,4 kV Schaltcontainer, welcher die Energieverteilung übernimmt und zwei Trinkwassercontainer zur Trinkwasserversorgung des Camp's und der Zentralstation. Unterhalb der Technikbühne befindet sich ein großer Pumpenkeller, wo alle notwendigen Pumpen für Trinkwasser, Rohwasser, Brauchwasser und Löschwasser installiert sind. Hier beginnt auch die unterirdische Verbindung zum Camp. Sie besteht aus einer großen Stahlröhre. Auch der Keller ist aus mehreren zusammengesetzten Stahlsegmenten. Die Konstruktion stammt aus einer Schiffswerft, was nicht zu übersehen ist. Im Bereich vor der Technikbühne haben wir drei große Wassertanks eingegraben. Jeder Tank hat ein Fassungsvermögen von 60000 Litern. Ein Tank ist ein reiner Feuerlöschtank für das Löschsystem im Camp1, der Zweite dient als Rohwassertank für die Trinkwasserversorgung und gleichzeitig im Notfall als zweiter Löschwassertank. Der Dritte ist unser Trinkwassertank, in dem wir das aufbereitete Wasser unserer Trinkwassercontainer lagern. Von 1998 bis 2002 hatten wir nur einen Container mit einer Leistung von ca. 1000l/h Trinkwasserproduktion. Seit 2002 haben wir einen zweiten Container, der ca. 2000l/h produzieren kann. Wir benötigen heute ca. 26000l pro Tag und versorgen damit ca. 180 Leute im Camp auf den Stationen und auch benachbarte Camps von Kontraktoren. 

 

Und hier mal ein paar Bilder aus der Luft - Weltall

(Erdölfeld Akshabulak, Camp und Stationen, Zentralstation, und alles im Jahr 2002)

 

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Parallel zum Camp wurden zwei Pipeline's zu einer 65km nördlich liegenden Abnahmestation für Erdöl gebaut. Auch unsere ersten 8 Bohrungen wurden für die Produktion vorbereitet. Diese lagen im Umkreis einiger Kilometer der geplanten Zentralstation und wurden mit GFK-Leitungen dort angeschlossen. Leider gab es Probleme beim Bau der Zentralstation und um noch 1998 in Produktion gehen zu können, wurde eine provisorische Erdölaufbereitungsstation aus teilweise gebrauchten Anlagenteilen projektiert, nach Akshabulak geschickt und vor Ort aufgebaut. Alles wurde in wenigen Wochen ausgeführt, so das wir im Oktober 1998 das erste Öl in die Pipeline pumpen konnten. Diese provisorische Station wurde "FIRST-OIL" genannt, und sollte nur einige Monate arbeiten. Mal vorausgegriffen, sie ist heute noch Bestandteil von Akshabulak und voll Einsatzbereit. 

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Hatten wir im Sommer teilweise Temperaturen bis 50°C schockte und der Winter gewaltig. Temperaturen bis zu -45°C und starker Wind machte das Arbeiten teilweise unmöglich. Die Baumaßnahmen an der großen Station wurden eingestellt, aber unsere First-Oel-Anlage produzierte und natürlich 24 Stunden am Tag.

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Hier ein Panorama-Bild (360° von der neuen 35m hohen Fackel) der Gasstation, Lagerplätze, Camp 1 bis 3, Camps der Kontraktoren, Zentralstation und First-Oel, BKNS und 110kV-Station und des LPG-Terminals im Sommer 2005

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Hier noch ein letztes Panorama-Bild vom Funkmast auf der Gasstation am 06.01.2007, kurz vor meiner letzten Abreise nach Deutschland

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